Die Anwendungsgebiete von Inhalatoren
Mit einem Inhalator bzw. Inhaliergerät können Krankheiten wie Bronchitis, Asthma, COPD (chronic obstructive pulmonary disease: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und weitere Atemwegserkrankungen behandelt werden. Diese Inhalationsgeräte dienen dazu, Aerosole oder pulverförmige Medikamente in die Bronchien oder bis in die Lungenbläschen zu bringen. Damit die Medikamente an den gewünschten Ort vordringen können, ist die Grösse der Partikel entscheidend. Zu grosse Partikel dringen nicht bis in die Bronchien vor und zu kleine werden häufig wieder ausgeatmet.
Die einfachsten Inhaliergeräte, die mit heissem Wasser und ätherischen Ölen oder Tee gefüllt werden, kennt fast jeder. Der heisse Dampf dient zu Verneblung der Wirkstoffe.
Moderne Inhalatoren gibt es als Ultraschall- oder Kompressor-Inhalationsgeräte. Solche Geräte werden in Arztpraxen eingesetzt, sind aber auch für den Privathaushalt erhältlich.
Einsatzgebiete der Inhalationstherapie
Pro Tag atmen Menschen mit sitzender Tätigkeit ungefähr 10 Kubikmeter Luft ein und wieder aus. In dieser Luftmenge befinden sich auch Giftstoffe, Infektionserreger, krebserregende oder allergieauslösende Stoffe. Alle diese Substanzen treten mit den Schleimhäuten, die das Atmungssystem bedecken, in Kontakt.
Erkrankungen der Atemwege kommen häufig vor, so leiden bis zu 10% aller Kinder und rund 5 Prozent aller Erwachsenen an Asthma bronchiale, einer anfallsartig auftretenden Verengung der Atemwege.
Die Inhalationstherapie trägt zur Heilung oder Linderung von Atemwegserkrankungen, die von einer Entzündung der oberen Luftwege, über Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur bis zu Asthma reichen können. Das Inhalieren mit Wasser oder einer Salzlösung hat allein oft schon positive Auswirkungen, weil es hilft Auswurf zu lösen. Inhalieren mit Inhalatoren ist aber darüber hinaus ideal geeignet Medikamente dorthin zu bringen, wo sie wirken sollen. Es leuchtet schnell ein, das dieser Weg Medikamente gegen Atemwegserkrankungen zu transportieren mehr Sinn macht, als z.B. Tabletten über den Verdauungstrakt aufzunehmen.
Die Inhalation von Salzlösung hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit. In den Wintermonaten hilft uns diese Behandlung, auch mit Beeinträchtigungen durch trockene Luft in beheizten Räumen fertig zu werden.
Im Einzelnen kann die Inhalationstherapie eingesetzt werden bei
- Erkältungen
- Grippalen Infekten
- Krankheiten mit vermehrtem Auswurf, Husten und Atemnot bei Belastungen; sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
- Asthma bronchiale
- Mukoviszidose und andere genetisch bedingte Stoffwechselerkrankungen, bei denen sich zähflüssige Sekrete auch in der Lunge ablagern können
- Pulmonale Hypertonie, ansteigender Gefässwiderstand und Anstieg des Blutdrucks innerhalb des Lungenblutkreislaufs
Funktionsweise der Inhalationstherapie
Die Parameter, die die Wirkung der Therapie durch Inhalation bestimmen, sind der Wirkstoff des Medikaments, die Teilchengrösse und die Verneblungsrate. Der Inhalator beeinflusst dabei die beiden zuletzt genannten Parameter.
Die Teilchengrösse ist wichtig für die Lungengängigkeit der vernebelten Inhalationslösung samt Wirkstoff. Teilchen mit einem Durchmesser über 5 Mikrometer schaffen es nur bis in die oberen Atemwege, d.h. sie bleiben im Mund-, Nasen- oder Rachenraum hängen. Ist die Partikelgrösse kleiner als 6 Mikrometer, so können die Teilchen bis in die Lungenbläschen (Alveolen) vordringen. Wenn die Partikel kleiner als 0,5 Mikrometer sind, werden sie wieder mit ausgeatmet. Daher ist es sehr wichtig, dass beim Inhalieren die Grösse der Tröpfchen im richtigen Bereich liegt. Ansonsten kommen die Heilmittel und Medikamente nicht an den Ort, wo sie wirken oder sie können sich dort nicht niederschlagen.
Die Vernebelungsrate gibt an, wie viel Menge an Flüssigkeit (in Millilitern gemessen) pro Minute aus dem Gerät tritt. Eine hohe Vernebelungsrate bedeutet eine geringere notwendige Inhalationszeit, weil die Wirkstoffmenge pro Zeiteinheit höher ist. Das ist wichtig, wenn die Patienten chronisch Kranke oder Kinder sind.
Welche Vorteile hat Inhalieren?
- Inhalieren ist angenehmer als die Injektion von Medikamenten
- Die Wirkstoffe gelangen unmittelbar an den gewünschten Ort. Im Vergleich dazu werden Wirkstoffe aus Tabletten oder Säften über den Magen-Darmtrakt aufgenommen und erst über das Blut an den Wirkort transportiert
- Geringere Nebenwirkungen, da weniger Wirkstoff eingesetzt werden muss und dieser nicht durch den Magen-Darmtrakt und die Blutbahn muss. So ergibt sich eine geringere Belastung für den Körper.
Technologie der Inhalatoren
Die 2011 und 2012 getesteten Inhaliergeräte der Marken Beurer, INQUA und Pari Boy benutzen unterschiedliche Technologien zur Vernebelung der Inhalationslösung und des Wirkstoffs. Man unterscheidet die nachfolgend kurz vorgestellten drei Methoden:
Ultraschalltechnologie
Wasser wird in Schwingungen versetzt, so dass sich einzelne Teilchen aus dem Inhalat lösen können. Diese Teilchen werden über einen Luftkanal dem Patienten durch ein Mundstück oder eine Maske zugeführt.
Die Ultraschallinhalatoren haben zwei grosse Vorteile: sie sind sehr leise und benötigen wenig Strom, so dass ein Betrieb per Akku möglich ist. Dadurch können sie auch gut auf Reisen mitgenommen werden.
Drucklufttechnologie
Ein Kompressor erzeugt Pressluft, die über den Luftschlauch und eine Düse im Vernebler auf das Inhalat geblasen wird. Dieser Luftstrom reisst Teilchen aus dem Inhalat und vermischt sich im Vernebler mit weiterer Luft. Der Patient atmet dieses Inhalat über ein Mundstück oder eine Maske ein.
Schwingmembrantechnologie
Die schwingende Membran ist zum Teil porös, so dass kleinste Teichen des Medikaments durchlässig, wenn die Membran in Schwingung versetzt wird. Diese Schwingmembran-Inhalatoren sind besonders leicht und leise. Weil die Behandlungszeit besonders kurz ist, sind diese Geräte gut für Kinder geeignet.
Wie wird richtig inhaliert?
Sie sollten nur in Absprache mit Ihrem Arzt eine Inhalationstherapie starten. Er berät bei der Auswahl, Anwendung und Dosierung von Arzneimitteln für das jeweilige Anwendungsgebiet. Manche Medikamente sind ärztlich verschreibungspflichtig.
Auf die Atemtechnik kommt es an…
Damit die Teilchen mit den Wirkstoffen möglichst in den Atemwegen und der Lunge ankommen, muss langsam und tief eingeatmet werden. Dann sollte der Atem kurz (für 5 bis 10 Sekunden) angehalten werden und danach zügig ausgeatmet werden.
… und auf die Reinigung des Inhalators
Die richtige Reinigung des Inhalators ist sehr wichtig. Die Ein- und Ausatemluft strömt durch den Vernebler, so dass die Gefahr einer Verunreinigung mit Erregern aus den eigenen Atemwegen oder aus der Umwelt besteht. Nach jeder Anwendung sollten die Anwendungsteile (Atemmasken, Verbindungsschläuche, Medikamentenaufnahme, Düsen und Abdeckelemente) gereinigt werden. Nach der letzten Anwendung des Tages sollte das Gerät desinfiziert werden.
Wenn das Inhaliergerät von mehreren Personen benutzt wird, muss nach jeder Anwendung desinfiziert werden. Es empfiehlt sich, dass bei mehreren Benutzern jeder sein eigenes Zubehör verwenden kann. Deshalb sind die Zubehörteile wie Anschlussschläuche und Masken in der Regel separat erhältlich. Zudem können so unterschiedliche Grössen zum Beispiel durch den Zukauf einer Kindermaske oder Erwachsenenmaske abgedeckt werden. Bitte beachten Sie die jeweiligen Reinigungshinweise in der Gebrauchsanleitung.
Warum Inhalatortest?
Seit einigen Jahren sind wir überzeugte Inhalierer. Seither machen uns Erkältungen viel weniger zu schaffen und die Lebensqualität ist ohne laufende Nase und Hustenanfälle höher. Über diese Webseite können sich alle über Inhalatoren und deren Wirkungsweise informieren. Die Testberichte und Vergleiche helfen, sich für das passende Inhaliergerät zu entscheiden. Die Stiftung Warentest hat schon geraume Zeit keine Untersuchung mehr gemacht, so dass die Orientierung zwischen den verschiedenen Herstellern und Produkten nicht einfach fällt. Hier bieten wir Hilfe und geben vielerlei Tipps und Hinweise zum Thema Inhalieren.
Das Team von Inhalatortest